Das Wappen der
In goldenem Felde drei nebeneinander aufrecht stehende schwarze, gekerbte
Balken, und auf dem Helme einen schwarzen Steinbock
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Aus einer handschriftlichen Anfertigung einer Familiengeschichte derer "von Meerscheidt genannt Hillesheim", deren Entstehung der Verfasser etwa auf 1935 schätzt, ergeben sich weitere Informationen über die von den einzelnen Familien verwendeten Wappen. Obwohl die mir vorliegende Kopie dieser Familiengeschichte die Wappen nur in den Umrissen zu erkennen gibt, halte ich es dennoch für sinnvoll, den Originaltext an dieser Stelle wiederzugeben.
Blatt I zeigt drei handgezeichnete Wappen, bei denen leider nur die Umrisse zu erkennen sind.
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Wappen des kurländischen Familien Zweiges |
Das Wappen der Familie hat im Lauf der Zeit mehrfache Änderungen erlebt. Die ältesten Siegel (Abb. I) zeigen in goldenem Schilde drei schwarze senkrecht stehende gekerbte brennende Balken und einen aus der Helmkrone wachsenden schwarzen freischwebenden Steinbock mit goldenem Halsband, auf welchem sich die drei brennenden Balken wiederholen. Das Wappen, welches der im Jahre 1785 im Mannesstamm erloschene Arendahler Familienzweig führte (Abb. II), ist im wesentlichen dasselbe, nur sind die Balken nicht brennend dargestellt und an die Stelle der dem Steinbock aus dem Maule sprühenden Flamme ist ein roter Stern getreten. Völlige Verwirrung aber herrscht um das Wappen des kurländischen Familienzweiges. Dieser Zweig separierte sich etwa 1520 vom deutschen Familienstamm, also zu einer Zeit, wo noch das alte oben beschriebene Wappen unverändert bestand, die Siegel Abdrücke auf alten kurländischen Urkunden aber, allerdings erst aus dem 17. Und 18. Jahrhundert (aus dem 16. Jahrhundert liegen keine vor), weichen nicht nur von den ursprünglichen Wappen ab, sondern differieren auch unter sich unausgesetzt. Meist sind die Balken schräg gestellt, bald gehen sie von rechts oben aus nach links unten, bald umgekehrt. Im oberen Teil des Schildes finden sich abwechselnd drei Sterne oder nur einer, Flammen sind weder in den Balken noch am Maul des Steinbocks wahrnehmbar und nur ganz vereinzelt kommt unterhalb des ein frei schwebender Stern vor. Ein Halsband des Steinbocks fehlt durchweg. Die Farben sind aus diesen Abdrücken nicht erkennbar. Das im kurländischen Rittersaal aufgestellte Wappen (Abb. III) zeigt ein rotes Schild mit drei mehrfach gekerbten von links oben nach rechts unten gerichteten Balken oder Ästen in Naturfarbe, darüber drei silberne Sterne, auf der Helmkrone aber einen silbernen goldgehörnten Steinbock. Wann die Verwandlung der Farben gold in schwarz und rot in silber stattgefunden hat, läßt sich nicht feststellen. Im ritterschaftlichen Archiv zu Mitau befindet sich eine Wappensammlung, welche die Jahreszahl 1642 trägt, eine arbeit, offenbar nach älteren Vorbildern angefertigt, dieselbe enthält auch das Hillesheimsche Wappen, allerdings in corrigierter Form, d.h. entsprechend der Siegelabdrücke jener Zeit, drei schräggestellte Äste und darüber einen Stern. Der Schild ist rot angelegt, der Stern golden, die Äste sind schwarzgrau. Welches Vorbild der Zeichnung für den Rittersaal zugrunde gelegen hat, ist nicht bekannt, die Herstellung der Wappenbilder für den Rittersaal hat übrigens in dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts stattgefunden.Eine Erklärung für die Wandelung der Farben liegt indessen ziemlich nah. Auf einer Abbildung mag die goldene Schildfarbe durch Witterung und ....
Blatt II Fortsetzung
.... Altern oxydiert und schließlich verschwunden sein, so daß nur das untergelegte Rot stehen geblieben ist. Diese rote Farbe ist später für die authentische richtige gehalten worden und in Konsequenz des guten Aussehens, weil Schwarz und Rot als unangenehm auffällt, vielleicht auch weil die schwarze Farbe verblichen und in Grau übergegangen, hat man dem Balken die Naturfarbe gegeben, den Bock aber silbern dargestellt, die undeutlich gewordenen Flammen, welche in der Heraldik rot gezeichnet werden, auf dem rot gewordenen Schilde nicht mehr markierten, entweder ganz weggelassen oder Stelle derselben silberne Sterne gesetzt. Die schräge Richtung der Balken aber mag aus mißverständlicher Nachbildung einer Vorlage entstanden sein, in welcher dem Schilde selbst eine nach links geneigte Stellung über dem Helm gegeben war. Eine solche Schildstellung kommt unter Wappenzeichnungen nicht selten vor und speziell die alten Hillesheimschen Wappen sind von Fahne, Geschichte der Kölnischen, Jülichschen und Bergischen Geschlechter Tafel 154 in dieser Weise wiedergegeben. Übrigens finden sich auch in Curland aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts verschieden Siegel mit senkrecht stehenden Balken, gekrönt von 3 Sternen. Die auffallende Erscheinung endlich, daß die gegenwärtig im deutschen Reich heimischen Familien Zweige, welche doch erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Curland verlassen haben, mit den Arendahler Familien Zweige in Form und Farbe ganz übereinstimmende Wappen führen, während sich zu jener Zeit in Curland nur noch das veränderte Wappen fand, erklärt sich vielleicht aus Familien Verbindungen, die mit der damals noch lebenden und in den Grafenstand erhobenen Glieder des Arendahler Zweiges bestanden haben mögen.Soweit der Originaltext über die Wappen, entnommen aus der handschriftlich angefertigten Familiengeschichte derer "von Meerscheidt genannt Hillesheim", oder heute "von Meerscheidt-Hüllessem".
Aus den vorstehend aufgeführten Urcunden ergibt sich als zweifellos , daß das Wappen im kurländischen Rittersaal unrichtig dargestellt ist, aber auch das Arendahler Wappen resp. die Wappen, welche die gegenwärtig in Deutschland heimischen Familienzweige führen, erscheinen nach dem Gesagten nicht fehlerfrei und nur das alte Wappen, wie es oben beschrieben wurde (Abb. I) kann als das ursprüngliche und daher allein richtige gelten.