Über den Ursprung des Namens "Hillesheim" in Kettig

Zusammengestellt von Albert Hillesheim
im Juni 1998
Quelle: Familienbuch Kettig, 1988 herausgegeben von K.H. Reif und H. Müller

Nach meinem derzeitigen Kenntnisstand geht die erstmalige Erwähnung des Namens Hillesheim in Kettig zurück in das
16. Jahrhundert. In der Einwohnerliste von Kettig nach dem Güterregister des Klosters Himmerod aus dem Jahre 1550 (Landeshauptarchiv Abt. 96 Nr. 3083) sind zum ersten Mal zwei Personen mit Namen Hillesheim aufgelistet:


Johan Hillesheim (1)
1550 - 1579
Ehefrau Leen (Magdalena)
und
Peter (von) Hillesheim
1550 - 1583
Ehefrau Elßgin (Else)

(Durch Anklicken der Namen können Daten und Fakten zu den Personen angezeigt werden)

Es ist mir zur Zeit noch unbekannt in welchem Verhältnis diese beiden Personen zueinander standen. Auch ist unklar weshalb bei Peter von Hillesheim das "von" genannt wird. Aus dem Dokument geht leider auch nicht hervor, woher diese Personen stammen. In allen älteren Steuerlisten und Zinsregistern von Kettig in denen die Einwohnerschaft aufgelistet ist, fehlt der Name Hillesheim.

Die chronologisch folgende Person mit Namen Hillesheim, welche in den Dokumenten erwähnt wird, ist

Cirvas Hillesheim
1574-1630

Scherer von Beruf, der vielleicht ein Sohn von Johan Hillesheim oder von Peter Hillesheim war. Relativ sicher erscheint die Annahme, dass Cirvas Hillesheim 3 Söhne hatte: Johannes, Simon und Caspar. Diese Namen werden im Kornzinsregister der Koblenzer Karthause aus den Jahren 1600-1642 (Landeshauptarchiv Koblenz 108 Nr. 1124) als Erben des Cirvas Hillesheim genannt.

Johannes Hillesheim (2)
1613-1626
Simon Hillesheim (1)
1585-1663
Caspar Hillesheim
1600-1630

Thonges Hillesheim
1613-1624

Johannes Hillesheim (2) scheint keine Nachkommen gehabt zu haben, da 1642 sein Bruder Simon (1) als Erbe genannt wird. Der Name Johannes kommt mehrfach in den Archivbeständen vor. Ich gehe davon aus, dass dieser Johannes vor 1642 verstarb, da schon zu diesem Zeitpunkt sein Bruder als Erbe genannt wird.

Simon Hillesheim taucht in verschiedenen Urkunden aus dem Zeitraum von 1585 bis 1663 auf. Es ist schwer vorzustellen, aber dieser Simon muß ein biblisch hohes Alter erreicht haben. Die erste Erwähnung eines Simon Hillesheims findet man in der Liste der Zinsgeber des Koblenzer Kastorstiftes zu Kettig aus dem Jahre 1585 (Landeshauptarchiv Koblenz 109 Nr. 1753 ff). Danach läßt sich dieser Name in mehr als ein Dutzend Dokumenten finden. Vermutlich der letzte Eintrag zu Lebzeiten Simons stammt aus der Steuerliste der Kettiger Einwohnerschaft des Jahres 1663, in der an Position 29 ein Simon der Alt und sein Weib aufgeführt ist (Stadtbibliothek Trier L 11/1). In dieser Einwohnerliste wird auch noch ein Sohn von Simon aufgeführt, leider nicht mit seinem Namen. Es mag sich vielleicht um den jüngsten Sohn gehandelt haben. Als Erbe des Simons wird jedenfalls ein Adam Hillesheim genannt, wahrscheinlich der älteste Sohn.

Caspar Hillesheim hat 1642 als Erbe den Peter Sturm, woraus zu schließen ist, dass Caspar zu diesem Zeitpunkt keinen Sohn mehr hatte, sondern offensichtlich nur Töchter. Peter Sturm könnte daher sein Schwiegersohn gewesen sein. In der Einnahmeliste Bassenheimischer Weinzinsen von 1613 (Landeshauptarchiv Koblenz 53 C 5 Nr. 1773) werden Caspar und Thonges Hillesheim gemeinsam genannt. Thonges könnte also ein Sohn des Caspar Hillesheim gewesen sein. Da ab 1626 nur Thonges Witwe im Kettiger Herbstzehntregister aufgeführt wird, ist dieser vermutlich sehr früh verstorben. Caspar Hillesheim hinterließ somit keine männlichen Nachfolgen.

Da Johannes offenbar früh verstarb, Caspar Hillesheim anscheinend nur Töchter hinterließ, ist die Annahme, dass alle nachfolgenden Personen männlichen Geschlechtes mit dem Namen Hillesheim Nachfolgen von Simon Hillesheim waren, plausibel. Da als Erbe Adam Hillesheim genannt wird, wird dieser der älteste Sohn gewesen sein. Außer Adam wären noch zu nennen: Henrich, sowie Johannes und Jacob, vermutlich Söhne des Henrichs und noch ein Simon.

Im Jahre 1663 gab es insgesamt 5 Familien mit Namen Hillesheim, wie man aus der Steuerliste entnehmen kann (Stadtbibliothek Trier L 11/1). In etwa könnte es 1663 folgendermaßen ausgesehen haben:

Simon Hillesheim (1)
1585-1663

der alt
mit Weib und Sohn


Adam Hillesheim
1638-1688

mit Weib
Henrich Hillesheim
1638-1699

mit Weib Elisabeth
ein Sohn, vermutlich Johann (3)


Simon Hillesheim (2)
1663-1685

mit Weib (Catharina) und Sohn
Jacob Hillesheim
1663-1698

mit Weib (Elisabeth)

Adam, Henrich und Simon jun. könnten Söhne von Simon dem Alten gewesen sein. Jacob war vermutlich ein Sohn von Henrich. Ein weiterer Sohn Henrichs war Johann, vermutlich hatte er aber 1663 noch keinen eigenen Hausstand. Jacob und Johann werden in späteren Urkunden zusammen erwähnt, so z.B. 1685 in der Deskriptionsliste des Klosters Warscheimb (Wallersheim) als Halbwinner (Hofleute) (Landeshauptarchiv Koblenz 612 Nr. 2894).

Adam Hillesheim ist in mehreren Urkunden nachzuweisen und verstarb 1688 zu einem Zeitpunkt, als es bereits ein systematisch geführtes Kirchenbuch in Kettig gab. Der 3. Eintrag auf Seite 391 im Kirchenbuch bestätigt ein Sterbedatum vom 12.11.1688. Adam ist die erste Person mit Namen Hillesheim, deren Tod im Kirchenbuch eingetragen wurde.

Henrich (oder auch Heinrich) Hillesheim wird zum erstenmal 1638 zusammen mit Simon als Erbe des Jacob Zilgen genannt (Landeshauptarchiv Koblenz 560,159 Nr.123,124). Im Jahre 1642 fand eine Taufe statt, sein Sohn Johannes wurde im Beisein der Ehefrau Elisabeth, sowie Johann Zillgen und Maria Hillesheim, Tochter des Johann Hillesheim (2) am 11. April 1642 getauft. Im Sterberegister des Kirchenbuchs wird der Tod des Heinrich Hillesheims angegeben mit 20.06.1699 (394/18)

Simon Hillesheim junior wird in dieser Steuerliste von 1663 zum erstenmal urkundlich erwähnt. Im Jahre 1685 wird er nochmals aufgeführt in der Deskriptionsliste (LHK 612 Nr. 2894). In der Simpelliste aus 1698 (LHK 612 Nr. 2871) ist Simon nicht mehr enthalten, woraus man schließen kann, dass er vor 1698 verstarb. Da im Kirchenbuch ab 1688 kein Sterneeintrag eines Simons vermerkt ist, liegt das Sterbedatum wahrscheinlich schon vor 1688.

Auch ein Jakob Hillesheim wird in dieser Steuerliste 1663 zum erstenmal erwähnt. 1677 werden Jacob und Henrich Hillesheim gemeinsam erwähnt in einer Urkunde, möglicherweise als Vater und Sohn (LHK 53 C 5 Nr.2085). 1678 werden Jacob Hillesheim und seine Ehefrau Elisabeth als beteiligte Pächter des St. Florinshofes zu Kettig aufgeführt (LHK 112 Nr. 1650). In der Einwohnerliste des Simpelregisters 1698 erscheint noch immer ein Jacob Hillesheim. Unklar ist, wer der Jacob Hillesheim war, welcher am 17.10.1695 verstarb (Kirchenbuch 393/16).

Seit dem Jahre 1688 wird das Kirchenbuch in Kettig geführt. Zu diesem Zeitpunkt gibt es schon recht viele Personen mit Familiennamen Hillesheim. Die Zuordnung, wer zu welcher Familie gehört ist nicht mehr eindeutig möglich. Daher möchte ich an dieser Stelle zunächst schließen. All meine Rückschlüsse haben sehr spekulativen Charakter. Es sind aber plausible Deutungen der Angaben, die in den Archiven zu finden sind. Meine Erklärungen sind vermutlich gleichermaßen schwer zu widerlegen, als wie zu beweisen.